Geächtet
AYAD AKHTAR - DEUTSCH VON BARBARA CHRIST
Wenn ein Moslem, der seine Herkunft verachtet, ein Jude, der Political Correctness über alles stellt, eine aufgestiegene Afroamerikanerin im Karriere-Rausch und eine weisse Christin, die der Kunst des Islams verfallen ist, sich zum Abendessen treffen, dann ist das Konfliktpotenzial auch so schon riesengross. Doch auch äussere Einflüsse bleiben nicht aus bei diesem Dinner, das in der eleganten Upper-East-Side-Wohnung von Amir und Emily stattfindet. Der Pakistani Amir ist Anwalt, die Afroamerikanerin Jory seine Konkurrentin in der Firma. Sie begleitet ihren Mann, den jüdischen Kurator Isaac, der sich zuvor Emilys Bilder angesehen hat und ihr an diesem Abend die frohe Nachricht überbringt, dass ihre Werke in seiner nächsten Ausstellung gezeigt werden. Der Abend gehört Emily – für ganze zwei Minuten. Danach beginnen die Diskussionen um Tradition, Glaube, und Fundamentalismus. Wenn Amir erzählt, wie er an Flughäfen angestarrt wird, weil man in ihm immer einen Terroristen vermutet, oder Jory sich empört, dass die Verschleierung der Frau das Individuum auslösche, fliegen harte Thesen durch die Luft. Nach und nach kommen die (Vor-)Urteile und Weltanschauungen der vier sehr unterschiedlichen Menschen in den Dialogen zum Vorschein und buchstäblich auf den Tisch.
Ayad Akhtar wurde für sein Debütstück Geächtet mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.
Einführung in das Stück: um 18.45 Uhr im Foyer des Schadausaals
Foto: Montage; Tanja Kaiser
Veranstaltungs Informationen | |
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Datum | 28.03.2018 - 19:30 bis 22:00 Uhr |
Saal | Schadausaal |
Kategorie | Schauspiel |